Die Insektenordnung der Libellen teilt sich
in die Unterordnungen der Großlibellen und der Kleinlibellen. Letztere
unterscheiden sich von den ersteren durch ihre geringere Größe, die
Fähigkeit, ihre Flügel dem Körper anzulegen und das morphologische
Merkmal, dass ihre Augen weit auseinanderstehen und sich über der
Stirn nicht treffen.
Neben den großen seitlichen Komplexaugen, die aus bis zu 30.000 Einzelaugen zusammengesetzt sein können, sind im Bild links auch die drei Punktaugen auf dem Scheitel zu erkennen, die typisch sind für Libellen. Die Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula) hat wunder- schöne, rot und gelb gefärbte Komplexaugen mit dunklen Streifen. Während die Komplexaugen dem Bewegungssehen dienen, das bei diesen Insektenjägern gut ausgebildet ist, können sie mit den Punktaugen hell-dunkel Unterscheidungen treffen. |
Auf diesen Porträt-Aufnahmen sind auch die kurzen, fadenförmigen Antennen zu erkennen, die der Nahorientierung dienen. Im rechten Bild sind zwischen den dunklen Ober- und Unterlippen die hellen, paarigen Oberkiefer zu sehen, die weit geöffnet sind und zangenartig gegeneinander bewegt werden können. Die ebenfalls paarigen Unterkiefer hat das Tier gerade unter die Unterlippe geklappt. Die Beine von Libellen dienen kaum noch dem Laufen, denn ihre Fortbewegung erfolgt überwiegend fliegend. Sie können sich nach einer Landung mit ihren Krallen in der Vegetation verankern oder Positions- korrekturen vornehmen. Ihre Beine haben die Libellen im Verlauf der Evolution in den Dienst des Beutefangs gestellt: Mit den starken Haaren werden sie als reusenartiger Fangkorb verwendet, in dem die Beute gehalten wird. |
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Foto: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |