Die Familie der Sackspinnen zeichnet sich durch unauffällige Arten aus, die wenig gefärbt und überwiegend nachtaktiv sind. Die etwa 35 Arten in Mitteleuropa bilden eine sehr unauffällige Spinnengruppe und wir würden sie vermutlich kaum bemerken, gäbe es nicht - vor allem im Hochsommer und beginnenden Herbst - ihre sackförmigen, schneeweißen und manchmal auffälligen Gespinste. Wie ein Knoten in einem Grashalm erscheint das charakteristisch geformte Gespinst der Moor-Sackspinne (Clubiona stagnatilis). |
Nun, dies ist kein wirklicher Knoten; der Grashalm ist lediglich zu seinem Ende hin an drei Stellen umgebogen. Die entstehenden Schlaufen formen einen Hohlraum, den die Moor-Sackspinne als Schutz für ihr Gespinst nutzt. In dieses zieht sie sich während des Tages zurück und ruht hier, während sie Nachts auf Jagd geht. Sie ernährt sich von kleineren Insekten, die sie - wie alle Sackspinnen - mit ihrem empfindlichen Tastsinn aufspürt. In ihrem Wohngespinst bringen die Sackspinnen auch ihren Nachwuchs zur Welt. |
Die Moor-Sackspinne kommt in sumpfigen oder moorigen Lebensräumen vor. Bereits ab dem Frühsommer findet man die charakteristischen Gespinste in den Gräserblättern, in denen die Spinnenmütter ihre Eiballen und später die Jungtiere bewachen. Bis zu ihrer ersten Häutung verbleiben die Jungen im Wohngespinst der Mutter. Dann beginnen sie, selbst zu jagen. Später im Jahr bauen sie sich ein eigenes Wohngespinst, überwintern darin und werden im nächsten Jahr erwachsen. Sackspinnen haben kräftige Chelizeren und eine relativ schlanke Gestalt. Trächtige Weibchen sind jedoch haben einen prallen, rundlichen Hinterleib. |
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Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |