Eine dunkelbraune Grundfarbe ist die Regel bei Zebra-Springspinnen (Salticus scenicus); daneben gibt es auch Exemplare mit hellbrauner Grundfarbe. Im Bild links sehen Sie ein Weibchen in der Frontalansicht. Die beiden mittleren der vier frontalen Augen sind in besonderem Maße vergrößert. Die besondere Entwicklung der Augen im Verlauf der Evolution ist eine Anpassungserscheinung an ihr Leben als aktive Jägerinnen. Zwei Linsen haben sich darin gebildet, mit deren Hilfe die Spinne die Schärfe und - im Nahbereich - die Entfernung des scharfen Punktes einstellen kann. Weiterhin kann sie die Netzhaut verschieben und auf diese Weise ein Beutetier mit den Augen in alle Richtungen verfolgen, ohne ihren Vorderkörper dabei bewegen zu müssen, d.h. ohne sich für ihr Beutetier bemerkbar zu machen. Ihr Leben ist auf Sehen ausgerichtet - im Gegensatz zu ihren Artgenossinnen aus anderen Familien wie etwa den Radnetzspinnen, die als Lauerjäger stärker auf Erschütterungen reagieren und sich über ihren Tastsinn orientieren. |
Doch noch weitere Eigenschaften machen die Springspinnen zu ausgezeichneten Verfolgerinnen: ihre Fähigkeit, sich rasend schnell fortzubewegen. Sie können ruckartig vorspringen und damit ihre Beutetiere kurzfristig an Geschwindigkeit übertreffen. Dabei helfen ihr nicht nur starke Muskeln, sondern auch die besondere Fähigkeit, mit Hilfe eines erhöhten Drucks ihrer Körperflüssigkeit ihre beiden hinteren Beinpaare ruckartig überstrecken zu können. Sie bewegen ihre Beine also "hydraulisch", d.h. über ein recht ungewöhnliches, aber sehr wirkungsvolles Prinzip. Sie können mit dieser schnellen Fortbewegungsart Beute machen oder sich bei Gefahr in Sicherheit bringen. |
So sieht sie aus | Braun | Männchen | Angriff | Beute |
Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |