Beim Thema "Schaben" denken wir an nichts Gutes: "Ungeziefer" und "Hygienemangel" sind sicherlich die häufigsten Assoziationen, die wir dabei haben - nicht ganz zu Unrecht, denn das Auftreten von Kakerlaken oder Küchenschaben ist eine Folge von reichem Nährstoffangebot und warmer Umgebung. Dennoch ist es nur die halbe Wahrheit: die Schaben sind eine ganze Insektenordnung (Blattodea) und unter ihnen gibt es Arten, die nicht auf menschliche Nahrungsquellen angewiesen sind, nicht in Gebäuden leben und nicht dem "Ungeziefer" zuzurechnen sind. Sie haben unsere Abneigung nicht verdient. Links und unten sehen Sie ein Männchen von Podas Waldschabe (Ectobius silvestris) in der Aufsicht und in seinem |
schlanken Profil - ein harmloser Waldbewohner wie jeder Käfer oder Schmetterling. Will man bei den Schaben das "Ungeziefer" von den unschäd- lichen Arten trennen, muss man zwischen einheimischen und zugewanderten Arten unterscheiden. Das klingt zwar vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion diskrimi- nierend, ist aber bei den Schaben rein ökologisch bedingt. Die zugewanderten Arten benötigen ausnahmslos mehr Wärme als unser Klima natürlicherweise bietet. Daher können sie sich nur in Gebäuden aufhalten und begegnen uns in dieser Form als "Ungeziefer". |
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Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |