Ein Nest, in dem José Larven der Blauen Goldwespe (Chrysis cyanea) fand, war die Spinnen-Grabwespe Trypoxylon figulus. Sie ist eine unserer häufigsten Grabwespenarten. Oben sehen Sie den Kokon der Spinnen-Grabwespe, unten den Kokon der Goldwespe. Bei Grabwespen erwartet man eigentlich, dass sie ihr Nest in den Boden graben. Die Spinnen-Grabwespe jedoch gehört zu den Arten, die sich an ein Leben in der Röhre angepasst haben. Sie trägt zur Bevorratung ihres Nachwuchses mehrere Spinnen pro Zelle ein, die sie mit einem Stich lähmt. Schließlich legt sie ein Ei auf den Hinterleib einer Spinne und verschließt die Zelle mit Lehmmörtel. In der unteren Zelle ist es der Blauen Goldwespe gelungen, vor dem Verschließen ein Ei in die Zelle zu schmuggeln. Die ausgeschlüpfte Larve hat sich über das Ei der Spinnen-Grabwespe hergemacht und anschließend mit Hilfe des Nahrungsvorrats ihre eigene Entwicklung durchlaufen. |
Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |