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Die Welt der kleinen Krabbeltiere

Lange Lanzen: Mesostenus gladiator (1)

 

In dieser Geschichte stellen wir drei Schlupfwespenarten vor, die - wie alle Schlupfwespen - als Parasitoide leben und besonders lange Legebohrer tragen. José fotografierte sie im Nistkomplex der Schilfmatte, die zusammen mit toten Baumstämmen einige Jahre hinter seinem Haus lagerten. 

Mesostenus gladiator war die häufigste Vertreterin. Da Weibchen besitzt eine Körperlänge von 15-16 mm, ihr Legebohrer ist mit 30 mm etwa doppelt so lang. 

Diese Art legte ihre Eier fast immer die Nester von Lehmwespen; nur einmal konnte José sie dabei beobachten, wie sie auch das Nest der Spinnen-Grabwespe (Trypoxylon figulus) belegte. Mesostenus gladiator kann ihren langen Legebohrer seitlich umklappen und setzt auf diese Weise das weit entfernte Ende auf den aus getrocknetem Lehm bestehenden Verschluss eines Nestes. Dann klettert sie mit drei Beinen über den Legebohrer, so dass er sich unter der Köpermitte befindet. Das Tier hat durchaus Probleme damit, den Bohrer so anzusetzen, dass der Winkel zum Andrücken geeignet ist. Bis der Bohrer sich in der richtigen Stellung befindet, um mit dem Drücken zu beginnen, macht die Schlupfwespe gelegentlich sehenswerte Verrenkungen. 

Im Bild links hat sie diese Phase schon hinter sich und drückt kräftig mit dem Ende ihres Hinterleibs. Manchmal schält sie den Bohrer bereits vor dem Ansetzen aus der umgebenden Hülle (Bild links), dann muss man genau hinschauen, um dieses dünne Rohr unter ihrem Körper überhaupt zu sehen. In anderen Fällen setzt sie die Hülle beim Anstechen mit an, die sich dann beim Einschieben des Bohrers in einer Schlaufe auffaltet, wie im Bild rechts. Man kann daran erkennen, dass die Schutzhülle längs geschlitzt ist. Der Bohrer ist auf diesem Bild bereits etwa bis zur Hälfte in das Nest gedrückt. 

Sie können mit dem Doppelpfeil in der Schaltleiste unten vorblättern oder sich ein anderes beliebiges Kapitel ansehen:
 nächstes Bild Mesostenus gladiator (1) Mesostenus gladiator (2) Pimpla manifestator (1)
  Pimpla manifestator (2) Pimpline spec.  

Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer