Die Schlupfwespe (Mesostenus gladiator) hat im Bild links den Legebohrer nun zu etwa zwei Dritteln durch die Wand in das Nest eingedrückt. Das Eindrücken durch die steinige Lehmwand bedeutet einen enormen Kraftakt für das Weibchen. Sie wechselt dabei gelegentlich die Richtung und drückt mal von oben, mal von unten weiter. Erst wenn der Legebohrer mit der Larve oder Puppe Kontakt hat, wird das Ei abgelegt (Bild rechts an einem Nest in einem Ziegel). |
Einige Schlupfwespenarten sind in der
Lage, mit ihren Legebohrer auch Gift in die Larve zu injizieren, damit
sie unbeweglich bleibt. Dennoch brauchen wir uns vor den Tieren mit
dem langen Stachel nicht zu fürchten, weil dieser unhandliche
Körperteil völlig ungeeignet ist für Angriff oder
Verteidigung.
Die meisten Nester der Wirtsinsekten besitzen ganz vorne in der Röhre eine Leerzelle, um die Belegung durch solche Parasitoide zu vermeiden. Mesostenus gladiator kann jedoch mit ihrem Langen Legebohrer diese vordere Zelle durchdringen und auch die zweite Wand durchstoßen. Die außerordentlich langen Bohrer sind also eine Anpassung an die Vermeidungsstrategie ihrer Wirtstiere. |
Mesostenus gladiator (1) | Mesostenus gladiator (2) | Pimpla manifestator (1) | |
Pimpla manifestator (2) | Pimpline spec. |
Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |