Eine der Familien unter den Nachfaltern sind die Bärenspinner (Arctiidae). Sie werden wegen der langen und dichten Behaarung ihrer Raupen so benannt. Diese große Familie ist in mehrere Gruppen geteilt, von denen die Flechtenbären eine Unterfamilie darstellen. Die Flechtenbären tragen ihren Namen, weil ihre Raupen sich von Flechten ernähren. Eine Flechte ist Doppellebewesen aus einer Pilz- und einer Algenart, die symbiontisch zusammenleben und eine ganz andere Form besitzen, als Pilz oder Alge alleine bilden könnten. Sie sind besondere Lebewesen. Die meisten Flechtenarten sind auf saubere, schadstoffunbelastete Luft angewiesen. In vielen Regionen Mitteleuropas sind durch die Schadstoffemissionen des vermehrten Verkehrsaufkommens zu Lande und in der Luft eine Reihe von Flechtenarten lokal ausgestorben, womit den Flechtenbären ihre Nahrungsgrundlage entzogen wurde und sie somit ebenfalls nicht mehr vorkommen. Flechten und Flechtenbären sind somit sensible Bioindikatoren für Luftverschmutzung. Schadstoffbelastung führt zur Artenverarmung in unserer Landschaft. Auf diesen Bildern sehen Sie den Rotkragen-Flechtenbär (Atolmis rubricollis). |
Dieser Falter ist über
ganz Europa verbreitet. Sie finden ihn im Juni, wo das Weibchen vorzugsweise in
luftfeuchten, kühlen Bachtälern der Gebirge Eier an Flechten auf Fichten
legt. Der Falter sitzt tagsüber an Gräsern, während er in
der Dämmerung und Nachts umherfliegt.
Das vordere Segment des Brustbereiches ist als einziges in der schwarz-grauen Gesamtfärbung des Tieres leuchtend rot bis orange gefärbt. Dazu ist der Hinterleib auf der Unterseite gelb, was den Falter unverwechselbar macht. |
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Rotkragen-Flechtenbär | Elfenbein-Flechtenbär | Gelbleibiger Gelbsaum-Flechtenbär | |
Grauleibiger Gelbsaum-Flechtenbär | Parasit-Flechtenbär |
Foto: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |