Die Welt der kleinen Krabbeltiere

Vorgestellt: Ameisenjungfern - Palpares libelluloides, Larve

José fand im Sandboden vergraben diese kleine Kugel aus zusam- mengeklebten Sandkörnern und öffnete sie. 

In ihr fand er die Larve von Palpares libelluloides, die sich diesen Kokon aus weißer Seide angefertigt hatte, um sich darin zu verpuppen.  

Besonders gut erkennbar sind die beiden riesigen Zangen am Kopf, mit dem die Larven der Ameisenjungfern andere Insekten ergreifen und töten. Sie agieren dabei als Lauerjäger, d.h. sie suchen ihre Beute nicht aktiv, sondern warten unbeweglich in ihrem Versteck, bis ein jagdbares Insekt ihren Weg kreuzt. 

Einige Arten liegen dabei halb im Sand vergraben. Andere Arten vergraben sich ganz und buddeln dabei eine trichterförmige Vertiefung in den lockeren Sand, der als Falle für die Opfer, vor allem Ameisen dient. Von diesem Verhalten mancher Larven rührt der Name Ameisenlöwe. Doch nur bei etwa 10% der Arten dieser Familie bauen die Larven derartige Trichterfallen, so dass dieses Verhalten nicht als repräsentativ für die Gruppe gelten kann.

Palpares libelluloides gehört jedoch nicht zu den trichterbauenden Arten. Ihre Larve wartet versteckt in der Bodenstreu auf Opfer, um es über eine kurze Strecke zu verfolgen und zu erlegen. 

Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer