Die Welt der kleinen Krabbeltiere

In der Ordnung der Pflanzenläuse gibt es verschiedene Untergruppen. Eine davon sind die Blattläuse (Aphidina), und zu ihnen gehört die Familie der Tannen- oder Fichtengallenläuse (Adelgidae). Sie ist mit etwa 20 Arten in Mitteleuropa vertreten. Von ihnen stellen wir in dieser Geschichte drei Arten vor. Auf dieser und den folgenden beiden Seiten sehen Sie Bilder der Grünen Fichtengallenlaus (Sacchiphantes viridis).

Nicht alle Blattläuse erzeugen Gallen. Von den Fichtengallenläusen jedoch erzeugen alle Vertreter der Familie Gallen, und zwar allesamt auf Fichten. Ihr Lebenskreislauf erstreckt sich über mehrere Generationen unterschiedlicher Lebensformen, die nicht nur auf Fichten, sondern auch auf anderen Baumarten leben. Doch nur auf den Fichten produzieren sie Gallen.

Die Fichtengallenläuse benötigen zwei Jahre, um ihren Lebenszyklus komplett zu durchlaufen. Im Gegensatz zu vielen anderen Blattlausgruppen überwintert nicht das Ei, sondern die Fundatrix, und zwar als Larve. Die Fundatrix ist die Lebensform oder Generation, die aus einem befruchteten 

Ei hervorgeht. Die Larve muss sich noch mehrmals häuten, um erwachsen zu werden. Manchmal noch während des Winters, spätestens aber im Frühjahr sticht die Fundatrix die Knospe eines Fichtenzweiges an, um daran Säfte zu saugen.

Ihre Saugtätigkeit veranlasst die Fichte, zunächst ein verdicktes und gestauchtes Sprossende auszubilden (Bild oben), das sich dann zu einem grünlichen, etwa pflaumengroßen Geschwulst entwickelt mit schuppenähnlichen Strukturen, auf denen deformierte Nadeln wachsen. Dieses Muster sieht der Außenhaut einer Ananasfrucht entfernt ähnlich, weshalb die Gallen der Fichtengallenläuse auch "Ananasgallen" heißen. Die Galle der Grünen Fichtengallenlaus heißt "Große Ananasgalle" (Bild rechts).