In den letzten Jahren hat die Gemeine Zecke, auch Holzbock (Ixodes ricinus) genannt, erheblich an Bekanntheit gewonnen, weil sie parasitisch auch beim Menschen leben und Krankheiten übertragen kann. Sie sitzt nicht, wie allgemein angenommen wird, auf Bäumen, sondern im Unterwuchs von Wäldern und Waldrändern, um sich von Grashalmen oder anderer niederer Vegetation auf die Kleidung von Menschen oder in das Fell von Tieren fallen zu lassen. Von der Kleidung findet sie über den Geruch zur Haut und sucht sich dort besonders dünnhäutige Bereiche, denn das Einbohren und Verankern in der Haut zum Blutsaugen ist schwere Arbeit für das nur 2-4 mm kleine Tier. Wie bei einigen Insekten saugen auch bei den Zecken nur die Weibchen. Sie benötigen das Bluteiweiß von Tieren, um Eier produzieren zu können. Die Männchen lassen sich zwar auch auf Wirte fallen, doch nicht, um sie anzuzapfen, sondern lediglich, um sich mit den Weibchen zu paaren. |
Das Weibchen
ist zunächst bunter als das Männchen. Es sitzt im rechten Bild mit ausgebreiteten
Vorderbeinen in
Lauerstellung auf einem Grashalm, um sich gleich festklammern zu
können, falls sich ein Wirtstier nähert.
Das Männchen im obigen Bild ruht. Während beim Männchen der Körper in seiner gesamten Länge vom dem Panzer geschützt ist, bedeckt beim Weibchen der dunkle Panzer nur die vordere Hälfte, um dem sehr dehnungsfähigen Hinterleib ausreichend Platz zu lassen. Zecken können beim Blutsaugen Krankheiten übertragen. Besonders gefährlich ist die Zecken-Encephalitis, eine Gehirnhautentzündung, die zu schweren Gesundheitsschäden und gelegentlich zum Tod führen kann. Weiterhin können sie die Lyme-Borelliose übertragen, eine bakterielle Infektionskrankheit, die im Anfangsstadium leicht zu behandeln ist, die aber, wenn sie unerkannt bleibt, in späteren Stadien zu schweren Gelenkkrankheiten und Schmerzen führt und dann nicht mehr heilbar ist. |
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Gemeine Zecke | Paar | Eiablage | Alte Mutter |
Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |