Die Weibchen graben kurz nach der
Paarung eine Niströhre
in den lockeren Lehmboden. Diese ist ca. 10 cm lang und
kann verzweigt sein. Meist finden sich mehrere Weibchen an
einem Standort und nisten in einer lockeren Kolonie.
Es kommt aber nicht zu einer Arbeitsteilung wie bei der staatenbildenden Honigbiene. Nach dem Ausschachten gestaltet die Biene die Innenräume als etwa haselnussgroße Zellen und kleidet sie mit einer Erdschicht aus, die sie mit Drüsensekreten vermischt. |
José hat eine derartige Niströhre einmal
mit dem Taschenmesser herausgemeißelt. Sie ist erstaunlich fest und
konsistent und sieht aus wie eine Reihe haselnussförmiger Töpfe oder Urnen
mit eingesenkten Deckeln. Die Zellen sind kleine
Kunstwerke mit sorgfältig geglätteten Innenwänden.
Die Bienen besitzen eine besondere Drüse, die sogenannte Dufour-Drüse. Mit dem Sekret aus dieser Drüse imprägnieren sie die Wände ihrer Kammern wie auch den angesammelten Nahrungsvorrat, um beides vor Pilz- und Bakterienbefall zu schützen. Häufig findet man in der ersten Kammer eine sogenannte "Täuschzelle". Sie enthält einen Nahrungsvorrat, der geringer ist als der in anderen Kammern, aber ohne Ei darin. Man nimmt an, dass Anthophora plumipes diese Kammer baut, um mögliche Brutparasiten von den anderen Kammern abzulenken und so die restlichen Zellen zu schützen. |
Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |