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Die Welt der kleinen Krabbeltiere

Echte Wespen: Gründung eines Staates - Baumaterial

 

Königin der Sächsischen Wespe

An einem sonnigen Tag im Frühling, Ende April oder Anfang Mai, wenn die Schlehen blühen, verlässt die Staatsgründerin ihr Winterquartier. Zunächst heißt es: beweglich und flugfähig werden. Dazu sonnt sie sich eine Weile und tankt Wärme. 

Anschließend begibt sie sich auf Nahrungssuche, denn nach so langer Ruhepause hat sie mächtig Appetit und braucht Kraft für die bevorstehenden Aufgaben. Sie sucht Blüten auf, deren Nektarquelle sie mit ihrer kurzen Zunge bequem erreichen kann, wie Schlehenblüten. 

Wenige Tage später begibt sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Dazu erkundet sie, je nach Wespenart, unter- oder oberirdische Hohlräume. Unter den sozialen Faltenwespen  baut nur die Mittlere Wespe ihr Nest unter freiem Himmel.

 

Ist ein geeigneter Nistplatz gefunden, beginnt sie, das für den Nistbau erforderliche Material zusammenzutragen. Dazu schabt sie verwitterte Holzfasern von Totholz - gerne von Zaunpfählen - ab, und trägt sie zum Nistplatz. 

Später, wenn die ersten Arbeiterinnen da sind, reduziert die Königin ihr Aufgabenspektrum und konzentriert sich ganz auf die Eiproduktion. Dann übernehmen Arbeiterinnen die Holzfaserbeschaffung.

Links oben die Königin der Sächsischen Wespe (Dolichovespula saxonica) beim Abschaben der Holzfasern, rechts eine Arbeiterin der Roten Wespe (Vespula rufa).

Arbeiterin der Roten Wespe

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Eigenversorgung Beute für den Nachwuchs Zubereitung Opfer

Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer