Die Schwarze Bohnen-Blattlaus (Aphis fabae) kommt auf den Sträuchern des Pfaffenhütchens und des Gemeinem Schneeballs vor und verursacht dort Blattkräuselungen (Bild links). Der Name dieser Läuseart verrät jedoch, dass sie zu Krautpflanzen überwechselt. Im Frühling schlüpft aus den Wintereiern an den Sträuchern eine Lebensform oder Generation, die Fundatrix genannt wird. Als Larven durchläuft diese Generation Säfte saugend und wachsend drei Häutungen bis zu ihrem Erwachsenenstadium. Sie bringt - ohne geschlechtliche Paarung - lebende Larven zur Welt, pro Fundatrix etwa 80 Individuen. Diese benötigen vier Häutungen bis zu ihrem Erwachsenenstadium und gebären anschließend ca. 40 lebende Larven, die sich in gleicher Weise entwickeln und vermehren. |
Alle diese Nachfahren der Fundatrix saugen kräftig an dem mit Photosyntheseprodukten angereicherten Saftstrom des Strauches. Er enthält verhältnismäßig viel Zucker, den die Läuse nicht vollständig verdauen können und ihn deshalb teilweise unverdaut wieder ausscheiden. Diese Ausscheidungen können im Sommer als süßer, klebriger Regen aus den Bäumen fallen und heißen daher auch "Honigtau". Autofahrer kennen das Phänomen beim Parken unter Stadtbäumen im Sommer. Wegen des Honigtaus werden solche Blattlauskolonien gerne von Ameisen besucht. Durch "betrillern" mit den Fühlern veranlassen diese die Läuse, einen zuckerhaltigen Tropfen abzugeben, der ihnen als Nahrung dient. Die Ameisen verteidigen ihrerseits die Läuse gegen gefräßige Marienkäfer |
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oder Schwebfliegenlarven und führen auf diese Weise eine symbiontische Beziehung mit den Blattläusen. Sie weist Ähnlichkeiten mit der menschlichen Haustierhaltung auf - die "Haustiere" geben wertvolle Körperprodukte ab und erhalten als Gegenleistung einen gewissen Schutz. Mit den späteren Generationen entstehen auch geflügelte Tiere, die den Strauch fliegend verlassen können. Etwa im Juni wechseln sie auf Krautpflanzen über - vorwiegend auf Schmetterlingsblütler, zu denen auch die Bohnen gehören. Diese geflügelte Generation wird "Migrantes alatae" genannt. Auf der zweiten Wirtspflanze bilden die Migrantes ohne Paarung weitere Generationen mit jeweils etwa 20 lebenden Nachkommen, die geflügelt oder ungeflügelt sein können. Etwa im September entstehen die sogenannten "Sexuparae". Sie sind ebenfalls geflügelt und wechseln wieder zurück zum Gemeinen Schneeball oder zum Pfaffenhütchen. Dort bringen Sie eine Generation hervor, die sich paart: die sogenannten "Sexuales". Die Weibchen legen im Herbst auf den Sträuchern ihre befruchteten Eier ab, die dort überwintern. Auf diese Weise schließt sich der Lebenszyklus der Blattläuse wieder. Blattläuse schaden den Pflanzen nicht nur dadurch, dass sie ihnen Säfte abziehen; sie können auch Virenkrankheiten übertragen und sind daher in doppeltem Sinne nachteilig für die Pflanzen. |
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Labkraut-Blattlaus | Brennnessel-Blattlaus | Schwarze Bohnen-Blattlaus | |
Mehlige Kohl-Blattlaus | Johannisbeer-Blasenlaus | Beifuß-Blattlaus |
Foto: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |