Die Mehlige Kohl-Blattlaus (Brevicoryne brassicae) ist auf Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütlergewächse spezialisiert und saugt dort meist an den Blütenständen und später auch an den Fruchtschoten. Die Tiere leben in mehlig oder wachsig bepuderten Kolonien überwiegend an den Sprossteilen. Durch das Speichelsekret der Mehligen Kohl-Blattlaus kräuseln sich die Blätter ein (Bild ganz unten) der Pflanze. Die befallenen Pflanzenteile sowie die darüber Liegenden vergilben und vertrocknen im Laufe der Zeit (Bild unten). Herabfallender Honigtau bildet auf der Pflanze einen klebrigen |
Nährboden für mikroskopisch kleine Rußtaupilze, die mit ihrem Gewebe in die Atemöffnungen der Pflanze eindringen und den Gasaustausch behindern. Man kann sie bei starkem Befall als schwärzliche Schicht auf Blättern erkennen, wodurch sie ebenfalls die Photosyntheseleistung der Pflanze schmälern. Zudem kann die Mehlige Kohl-Blattlaus Pflanzenviren übertragen, z.B. den Blumenkohlvirus, der auf Kohlfeldern größeren wirtschaftlichen Schaden anrichten kann. Die erste Generation der Mehligen Kohl-Blattlaus schlüpft im April aus den Wintereiern, die in Gärten oder auf Äckern häufig an Kohlstrünke gelegt werden. Von dort wandern die Larven auf junge Pflanzen des Ackers ein. |
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Bereits nach 1-2 Wochen (je nach Temperatur) haben die Läuse vier Häutungen durchlaufen, sind erwachsen und gebären bei günstigen Temperaturen alle 1-2 Stunden ohne Paarung einen Nachkommen. Die Mehlige Kohl-Blattlaus gilt als die vermehrungsfreudigste Blattlausart. Sie kann auf diese Weise sehr schnell hohe Populationsdichten erreichen. Etwa 20 ungeschlechtliche Generationen werden während des Sommers hervorgebracht. Im Herbst werden von den bis dahin ausschließlich weiblichen Tieren auch Geschlechtstiere produziert. Sie paaren sich und legen die Wintereier, die die kalte Jahreszeit überdauern. Damit schließt sich der Vermehrungszyklus der Mehligen Kohl-Blattlaus. |
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Labkraut-Blattlaus | Brennnessel-Blattlaus | Schwarze Bohnen-Blattlaus | |
Mehlige Kohl-Blattlaus | Johannisbeer-Blasenlaus | Beifuß-Blattlaus |
Fotos: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |