Eigentlich ist eine solche Matte ein kleines Naturwunder: Viele verschiedene Tierarten siedeln sich hier an und bilden mit ihren Mitbewohnern, Jägern und Schmarotzern ein vielfältiges Beziehungsnetz. José hatte mehrere Jahre lang eine Schilfmatte an der Südseite seines Hauses deponiert, zusammen mit angebohrten Holz- und Lochziegeln. Man kann solche Nisthilfen für Insekten selbst herstellen oder auch im Handel kaufen. 51 verschiedene Tierarten siedelten sich in diesem Nistkomplex an, die wir in dieser Geschichte vorstellen und deren Beziehungen untereinander wir hier aufzeigen. |
Eine der häufigsten Arten war die Rote Mauerbiene (Osmia rufa, Bild oben). Sie besiedelte viele Röhrchen, so dass regelrechte Kolonien entstanden. Dennoch ist diese Art eine Solitärbiene. Denn obwohl die Bienenweibchen Röhrchen an Röhrchen lebten, gab es keine Arbeitsteilung zwischen ihnen, was ja das Kennzeichen der staatenbildenden Arten ist. Bei den Solitärbienen gibt es nur Vollweibchen, keine Arbeiterinnen. Sie erledigen alle Arbeitsgänge: Sie legen das Nest an, bevorraten die Zellen und legen Eier. Neben der Roten Mauerbiene kamen auch die eng verwandten Arten, die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta, Bild rechts) und Osmia caerulescens vor. |
Hier können Sie anschauen, wie die Entwicklung
der Roten Mauerbiene in einem solchen Schilfröhrchen verläuft oder
wie die Rote und die Gehörnte Mauerbiene
gegeneinander konkurrieren oder Sie können in der Schaltleiste
unten weitere Tiere in der Schilfmatte anklicken. |
Foto: José Verkest, Text: Maria Pfeifer |