Leitseite Geschichten Systematik Über uns e-mail

Die Welt der kleinen Krabbeltiere

Das Schicksal der Messingeule - ein Fall von Polyembryonie

 

José richtete eine Anfrage an das Königliche Institut für Naturwissenschaften in Brüssel. Man konnte dort die Gattung der Erzwespen bestimmen: Litomastix. Bei dieser Gattung kommt es zu sogenannter "Polyembryonie". Übersetzt bedeutet der Begriff "viele Embryonen". 

Generell gilt, dass die Existenz eines Embryos mit der Teilung der Eizelle beginnt: aus der ersten Teilung entstehen zwei Zellen, aus der zweiten Teilung vier, aus der dritten acht usw. Alle diese Zellen bleiben zusammen und gehören zum Embryo. Je häufiger sich die Zellen teilen, desto stärker spezialisieren sie sich in ihrer Funktion: es bilden sich Organe und Gewebe aus. So wächst ein Embryo heran.

Messingeule: Lebensgrundlage für 1.600 Erzwespen

Bei Polyembryonie teilen sich die Zellen und trennen sich zunächst jedes Mal. Erst nach mehreren solcher Vorgänge bleibt eine Zelle mit ihrer neu abgeschnürten Hälfte zusammen, um einen Embryo zu bilden. Diese beiden verschiedenen Arten der Zellteilung durchliefen die Eier der Litomastix-Erzwespe in der Raupe.

Die Frage, wie viele Eier von der Erzwespenmutter in die Raupe gelegt wurden, kann  nicht abschließend beantwortet werden. So viel ist sicher: es waren mindestens zwei - ein weibliches und ein männliches Ei, denn José konnte beide Geschlechter identifizieren. Es waren keinesfalls 1.600 - denn so viel Körpersubstanz in der Form von Eiern  kann ein Erzwespenweibchen nicht abgeben. 

Die tragische Geschichte über die Messingeule ist hier beendet. Sie können sich hier als Kontrast-Programm eine Romanze mit Happy-End ansehen oder in der Schaltleiste oben eine neue Geschichte auswählen.
voriges Bild    Der Falter Das Porträt Die Raupe
Der unfertige Kokon Eine bösartige Krankheit Ein Albtraum wird wahr
Der Feind entwickelt sich Fremdes Leben Ein Fall von Polyembryonie

Foto: Jose Verkest, Text: Maria Pfeifer