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Die Welt der kleinen Krabbeltiere

Der Mimikry-Kreis der Wespe: Schwebfliegen

 

Wespenschwebfliege (Chrysotoxum arcuatum)

Von einer Wespe haben wir Menschen eine ziemlich feste Vorstellung: sie ist ein geflügeltes Insekt mit einer Wespentaille, schwarz-gelb gestreift und immer begierig darauf, uns im Sommer draußen süße Speisen oder Getränke streitig zu machen. Außerdem kann sie unangenehm stechen.

Dieses Bild der Wespe ist nicht nur bei uns Menschen bekannt. Auch viele Tiere kennen es. Je nach Art des Tieres und der Beziehung zu den Wespen haben sich im Verlauf der Evolution unterschiedliche Weisen entwickelt, auf sie zu reagieren. 

Mögliche Feinde der Wespen, wie Vögel, kennen die schwarz-gelben Warnfarben und nehmen sie ernst. Falls nicht, werden sie spätestens nach der ersten Begegnung mit dem unangenehmen Giftstachel schwarz-gelb gestreifte Brummer meiden. 

Zahlreiche potentielle Beutetiere haben sich diesen Lernprozess der Vögel zunutze gemacht und imitieren mit ihrem Aussehen das Bild der Wespe: sie betreiben Mimikry. Nicht nur für mögliche Feinde, auch für uns Menschen ist es schwer, die Tiere und Tiergruppen aus dem Mimikry-Kreis der Wespe zu unterscheiden.

Zu diesem Kreis gehören viele Schwebfliegen. Diese sind der Ordnung der Zweiflügler zugeteilt, die, wie der Name sagt, nur zwei Flügel haben. Wespen hingegen gehören zur Ordnung der Hautflügler und haben vier Flügel. 

Die Schwebfliegen sind durch die Zugehörigkeit zu einer anderen Ordnung verwandtschaftlich weit von den Wespen entfernt. Schwebfliegen besitzen zudem keinen Giftstachel und mögen auch unsere Süßigkeiten nicht.

Oben sehen Sie eine Wespen-Schwebfliege (Chrysotoxum arcuatum). Man findet die erwachsenen Tiere von Mai bis August. Häufig sind sie auf Blütenbesuch bei Storchschnabel und Giersch, aber auch auf Glockenblume, wie im Bild. Ihre Larven leben im Boden und ernähren sich von Wurzelläusen.

Rechts die Späte Gelbrand-Schwebfliege (Xanthogramma pedissequum). Sie findet man im Juni und Juli, häufig auf Doldenblütlern.

Späte Gelbrand-Schwebfliege (Xanthogramma pedissequum)

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Foto: José Verkest, Text: Maria Pfeifer