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Die Welt der kleinen Krabbeltiere

Schrecken der Wiese: Sibirische Keulenschrecke 

 

Heuschrecken gehören zu den Insekten mit einer sogenannten "unvollständigen" Entwicklung. Im Gegensatz zu den Insekten mit einer "vollständigen" Entwicklung wie Käfern oder Schmetterlingen durchlaufen sie kein Puppenstadium im Verlauf ihrer Entwicklung vom Ei zum erwachsenen, geschlechtsreifen Tier. 
steht auf Winken: Weibchen der Sibirischen Keulenschrecke

Die Weibchen legen Eier, meist an oder in Pflanzenteile der Bodenstreu. Aus ihnen schlüpfen im Frühjahr winzige Larven, die bereits mit einer Heuschrecke große Ähnlichkeit haben. Sie wachsen heran, wobei sie sich häufig häuten, denn das Außenskelett kann nicht mitwachsen und muss daher in gewissen Zeitabständen abgestreift werden. Wie bei allen Insekten ist es die Aufgabe der Larve, zu fressen und zu wachsen. 

Im Erwachsenenstadium vermehren sich die Tiere. Mit der Partnersuche geht auch die Notwendigkeit des Fliegens und der Verständigung zusammen. Ausgewachsene Tiere haben daher in der Regel gut ausgebildete Flügel (es gibt Ausnahmen) und können zirpen. Larven kann man meist an ihren Stummelflügeln und ihrer Lautlosigkeit erkennen.  

Die Sibirische Keulenschrecke (Aeropus sibiricus) kommt bei uns nur in den Alpen zwischen 1.000 und 2.600 m Höhe vor. Das Foto dieses Weibchens hat José in Ungarn geschossen. Die Art lebt bei uns auf trockenen, vegetationsarmen Alpenmatten an südexponierten, grasigen Hängen oder im Gestrüpp der Alpenrosen. Der Gesang dieser Art ist ziemlich laut. Bei der Partnersuche winken die Männchen außerdem mit ihren keulenförmig verdickten Vorderbeinen den Weibchen freundlich zu. 


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Foto: José Verkest, Text: Maria Pfeifer